CINDY BLACKMAN (1998)

EIN MUSIKALISCHES SCHLÜSSELERLEBNIS WAR FÜR MICH...

als ich zum ersten Mal Tony Williams auf einer Bühne erlebt habe.

Ich war damals 16 Jahre alt.

Er trat mit einem Bassisten bei einem Schlagzeug-Workshop auf, in einer kleinen Stadt, ganz in meiner Nähe.

Das war das Unglaublichste, was ich in meinem Leben gesehen habe. Meine Auffassung von Schlagzeugspielen, ja von Musik generell, hat sich in diesem Moment komplett verändert.

EIN VÖLLIGER FEHLKAUF WAR DIE PLATTE...

(lacht)

Ich weiß nicht. Eine Antwort darauf ist schwierig. Ich kann auch von etwas lernen, was mir gar nicht gefällt. Ist das noch Geldverschwendung, wenn man etwas lernen kann?

Mir fällt auch spontan keine Platte ein.

MAN KÖNNTE MICH NACHTS WECKEN FÜR...

Für alles mögliche, weil ich sowieso noch wach bin.

ES FÄLLT MIR SCHWER ZUZUGEBEN, ABER ICH STEHE WIRKLICH AUF...

Ich weiß nicht. Ich schäme mich für nichts, was mir gefällt.

Mal sehen...Was fällt mir schwer zuzugeben?...Ja, vielleicht daß ich sehr häuslich bin.

EINE MUSIK, DIE ICH MIR NOCH ERARBEITEN MUSS, IST...

harmony.

EIN MUSIKALISCHER TRAUM VON MIR IST...

Mit Miles Davis zu spielen. Das war ein Traum. Die anderen Träume sind: mit Wayne Shorter und Herbie Hancock zu spielen.

WICHTIGER ALS MUSIK IST MIR...

Mein Glaube an Gott.

BEETHOVEN...

dynamic

PRINCE...

funky.

JOHN CAGE...

(lacht und gibt Zeichen, dass sie an 4:33 denkt.)

BEATLES...

Ringo.

JOHN ZORN...

sounds.

KARLHEINZ STOCKHAUSEN...

great.

MADONNA...

a star.

MILES DAVIS...

amazing.

PAVAROTTI...

Eine unglaubliche Stimme

ALBERT MANGELSDORFF...

Kenne ich nicht.

ZAPPA...

kompliziert.

REIF FüR DIE INSEL - DIESE PLATTEN NEHME ICH MIT...

"Lady in Satin", Billie Holliday.

"Miles in the Sky".

"Emergency", yeah Tony Williams.

"Believe it", also by Tony Williams.

Ich würde was von Ravel und Debussy mitnehmen.

Ich würde noch was von Charlie Parker mitnehmen, wahrscheinlich "Bird with Strings".

Nein, meine eigenen Platten würde ich nicht mitnehmen.

Ich höre mir lieber andere an.

 

 

 

©2000 by Michael Rüsenberg